Wissenschaftlicher Hintergrund
Auf diesen biologischen Zusammenhängen beruht STRATIPHARM.
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum manche Menschen bei der Einnahme von Medikamenten unangenehme Nebenwirkungen haben und andere nicht? Welchen Einflüssen unterliegt der Körper, dass Menschen so unterschiedlich auf Arzneimitteltherapien reagieren?
Eigentlich ist dies nicht verwunderlich, denn so wie sich die Menschen äußerlich voneinander unterscheiden, sind auch die Vorgänge im Inneren individuell verschieden.
Der Medikamentenstoffwechsel braucht Enzyme.
Wenn Sie ein Medikament einnehmen, dann wird der Wirkstoff darin zunächst aus dem Darm aufgenommen, über die Blutbahn im gesamten Organismus verteilt (so dass er auch an seinen Wirkort gelangt) und schließlich so um- und abgebaut, dass er vom Körper irgendwann wieder ausgeschieden werden kann. Manche Wirkstoffe, die sogenannten Prodrugs, sind in der eingenommenen Form unwirksam und müssen vom Organismus erst aktiviert werden. An all diesen Vorgängen sind Enzyme beteiligt, die Werkzeuge des Stoffwechsels.
Aus kleinen Abweichungen des Bauplans entstehen entscheidende Unterschiede.
Natürlich sind alle Menschen grundsätzlich gleich, haben Mund, Nase, Augen, Arme, Beine, Magen, Darm, Leber. Aber genau wie manche Augen blau sind und andere grün, gibt es auch bei Enzymen unterschiedliche Ausprägungen. Die Unterschiede zwischen den Individuen beruhen auf minimalen Abweichungen des genetischen Bauplans, der DNA, die in jeder Körperzelle vorhanden ist (auch in den Mundschleimhautzellen, mit denen wir Ihre Analyse durchführen).
Der Bauplan kann beispielsweise so verändert sein, dass dem daraus gebildeten Enzym ein wichtiger Teil fehlt und es somit seine Funktion nur eingeschränkt ausüben kann. Im Beispiel der Aktivierung eines Prodrugs bedeutet dies, dass der eingenommene Wirkstoff nur zum Teil aktiviert wird und somit eine zu geringe Wirkung entfaltet.
Noch gravierender wird es, wenn der Bauplan an einer entscheidenden Stelle so verändert ist, dass das Enzym seine Aufgabe überhaupt nicht mehr ausführen kann. Ein Prodrug, das nicht aktiviert werden kann, bleibt bis zu seiner Ausscheidung ohne die gewünschte Wirkung.
Es gibt aber auch den umgekehrten Fall, dass Enzyme durch Veränderungen des Bauplans sogar besser funktionieren. In unserem Beispiel kommt es somit zu einer übermäßigen Aktivierung, die einer Überdosierung des Wirkstoffs gleichkommt.
Natürlich lassen sich die Auswirkungen der verschiedenen Enzymvarianten auch auf andere Beispiele übertragen. So kann ein Transportprotein in seiner Funktion beeinträchtigt sein und hierdurch zu wenig Arzneistoff an den Wirkort gelangen, oder ein nicht funktionierendes Abbauenzym zu einer Anhäufung des Wirkstoffs führen, die für den Organismus gefährlich wird.
Mutationen sind ein natürlicher Vorgang.
Die Abweichungen im Bauplan werden Mutationen genannt. Sie haben sie in den meisten Fällen von Ihren Eltern geerbt (und die wiederum von deren Eltern usw.), zum Teil sind sie aber auch erst entstanden, als sich die Spermien- und Eizelle, aus der Sie hervorgingen, gebildet oder vereint haben. Mutationen sind ein ganz natürlicher Vorgang, ohne den es auch keine Evolution gäbe. Nur weil sich unser Bauplan immer wieder leicht verändert, sind wir überhaupt zu dem geworden, was wir heute sind, und schwimmen nicht mehr als Einzeller in der Ursuppe herum. Der genetische Bauplan eines Menschen besteht aus ca. 3 Milliarden "Buchstaben", die die verschiedensten Körperfunktionen und -merkmale codieren. Ungefähr 3 Millionen dieser Buchstaben sind variabel und kommen nicht bei allen Menschen gleich vor. 90% der Weltbevölkerung haben beispielweise an einer Stelle den Buchstaben G, die übrigen 10% haben stattdessen ein A.
Ein kleiner Teil der Mutationen hat Auswirkungen für Medikamente.
Um nun herauszufinden, welche Auswirkungen Ihr persönlicher genetischer Bauplan auf Ihre Arzneimitteltherapie haben könnte, betrachten wir ca. 100 dieser variablen Stellen. Die meisten davon liegen in den Bauanleitungen für Enzyme, die bei der Verstoffwechslung der Arzneimittel eine Rolle spielen. Zudem untersuchen wir aber auch eine Reihe von Wirkorten selbst. Denn auch hier können Mutationen dazu führen, dass ein Medikament nicht die gewünschte Wirkung erzielt, da es z.B. nicht mehr an seine Zielstruktur andocken kann. Ein normaler Transport und normales Ausscheiden nutzen natürlich wenig, wenn der Arzneistoff am Wirkort nichts ausrichten kann.
Problem erkannt, Lösung gefunden.
Durch gezielte Dosisanpassungen oder das Ausweichen auf alternative Arzneimittel, die nicht von Mutationen betroffen sind, kann man diese genetisch bedingten Unwirksamkeiten und Unverträglichkeiten umgehen. Mit STRATIPHARM bringen wir alle relevanten Informationen, die sich für einen Wirkstoff aus Ihrem genetischen Profil ergeben, zusammen und lassen sie in einer konkreten Handlungsempfehlung münden. So können Sie sicher sein, dass die vielen kleinen Unwägbarkeiten bei der Einnahme Ihres Medikaments berücksichtigt werden und Sie die bestmögliche Behandlung erhalten.